Kuscheln und Bondage

Thomas Aeffner • 11. Mai 2025

Ich berühre in Liebe
 

Willkommen in einer Welt, in der Berührung, Vertrauen und Hingabe zu einem einzigartigen Erlebnis verschmelzen. In diesem Blogbeitrag nehme ich dich mit auf eine Reise in die faszinierende Kombination von Kuscheln und Bondage – zwei Praktiken, die auf den ersten Blick konträr erscheinen mögen, doch in ihrer Verbindung ein tiefes Potenzial für emotionale Heilung, Selbstentdeckung und innige Nähe entfalten. Als Experte für Körperarbeit und Kuscheln brenne ich dafür, Menschen durch sinnliche Berührung und achtsame Begegnung zu unterstützen. Mit viel Zuneigung und Hingabe begleite ich meine Klientinnen auf ihrem Weg zu mehr Verbindung – zu sich selbst und zu anderen.

Lass dich inspirieren und entdecke, warum diese Dienstleistung bei mir ein so besonderes Erlebnis ist.


Thomas Aeffner umarmt von hinten eine gefesselte Klientin und haucht ihr einen Kuss auf den Kopf
The body content of your post goes here. To edit this text, click on it and delete this default text and start typing your own or paste your own from a different source.

Warum Kuscheln und Bondage?


Die Magie der Polarität


Kuscheln und Bondage

Diese Begriffe evozieren unterschiedliche Bilder: Kuscheln steht für Wärme, Geborgenheit und Zärtlichkeit, während Bondage oft mit Kontrolle, Intensität und Hingabe assoziiert wird. Doch genau in dieser Polarität liegt die Magie. Beide Praktiken haben eines gemeinsam: Sie schaffen einen Raum für tiefes Vertrauen, Achtsamkeit und emotionale Tiefe.


Kuscheln: Die Kunst der sanften Berührung

Kuscheln ist mehr als nur körperliche Nähe. Es ist eine Form der Kommunikation, die ohne Worte auskommt und dennoch so viel sagt. In unserer schnelllebigen Welt, in der echte Nähe oft zu kurz kommt, wirkt Kuscheln wie ein Balsam für die Seele. Wissenschaftlich belegt, reduziert Kuscheln Stress, fördert die Ausschüttung von Oxytocin (dem sogenannten „Kuschelhormon“) und stärkt das Gefühl von Sicherheit und Zugehörigkeit. In  Kuschelsessions schafft man einen Raum, in dem du dich fallen lassen kannst – ohne Erwartungen, ohne Leistungsdruck. Mit viel Empathie und Liebe wird den Raum für dich gehalten, damit du dich gesehen und angenommen fühlst.


Bondage: Die Kraft der Hingabe

Bondage, die Kunst des Fesselns, ist weit mehr als ein bloßes Spiel mit Seilen. Es ist ein Tanz von Kontrolle und Loslassen, von Vertrauen und Intimität. Durch das bewusste Übergeben oder Annehmen von Kontrolle entsteht eine einzigartige Dynamik, die tiefe emotionale und körperliche Erfahrungen ermöglicht. Bondage erfordert Achtsamkeit, Kommunikation und gegenseitiges Einverständnis – Werte, die auch in meiner Arbeit als Kuscheltherapeut zentral sind. In meinen Sessions nutze ich Bondage, um dir zu helfen, dich in deinem Körper zu spüren, Grenzen zu erkunden und dich der Hingabe hinzugeben.


Die Verbindung: Ein Raum für Transformation

Wenn Kuscheln und Bondage aufeinandertreffen, entsteht ein Raum, in dem du dich sowohl geborgen als auch herausgefordert fühlst. Die sanfte, nährende Energie des Kuschelns kombiniert mit der intensiven, fokussierten Dynamik des Bondage schafft eine einzigartige Balance. Diese Kombination erlaubt es dir, dich auf allen Ebenen – körperlich, emotional und mental – zu öffnen. In meinen Sessions begleite ich dich mit viel Zuneigung und Achtsamkeit, damit du dich sicher fühlst, diese tiefen Erfahrungen zu machen.


gefesselte Frau in schwarzer Kleidung liegt seitlich und wird von Thomas Aeffner von hinten liebevoll umarmt

Die Vorteile von Kuscheln und Bondage: Warum diese Kombination so heilsam ist


Die Verbindung von Kuscheln und Bondage bietet zahlreiche Vorteile, die weit über den Moment der Session hinausgehen.


Hier sind einige Gründe, warum diese Praxis so kraftvoll ist:


Tiefes Vertrauen aufbauen

Beide Praktiken erfordern ein hohes Maß an Vertrauen – zu dir selbst, zu deinem Gegenüber und zum Prozess. In solchen Sessions schafft man einen sicheren Raum, in dem du dich öffnen und Vertrauen entwickeln kannst. Dieses Vertrauen strahlt oft in andere Lebensbereiche aus.


Stressabbau und emotionale Heilung

Kuscheln reduziert nachweislich Cortisol, das Stresshormon, während Bondage dir hilft, dich in deinem Körper zu verankern und Spannungen loszulassen. Die Kombination dieser Praktiken wirkt wie eine intensive Form der Selbstfürsorge.


Selbstentdeckung und Grenzen erkunden

Bondage lädt dich ein, deine Komfortzone zu verlassen und deine Grenzen achtsam zu erkunden. Kuscheln bietet dir die Sicherheit, diese Erkundung mit Leichtigkeit und Wohlgefühl zu verbinden. Gemeinsam helfen sie dir, dich selbst besser zu verstehen.


Intimität ohne Erwartungen

In meiner Arbeit steht der Moment im Vordergrund – es gibt keine versteckten Absichten oder Erwartungen. Bondage-Kuschelsessions sind darauf ausgelegt, dir eine tiefgehende Form von Intimität zu schenken.


Körperbewusstsein stärken

Durch die Kombination von sanften Berührungen und gezieltem Fesseln lernst du, deinen Körper bewusster wahrzunehmen. Dies kann dir helfen, dich in deinem Körper wohler zu fühlen und eine tiefere Verbindung zu dir selbst aufzubauen.

Eine nackte, gefesselte Frau liegt auf der Seite und wird von hinten von nacktem Thomas Aeffner liebevoll umfasßt

Wie läuft eine Session bei mir ab?


Meine Arbeit ist geprägt von Liebe, Achtsamkeit und Respekt. Jede Session ist individuell auf deine Bedürfnisse abgestimmt, denn für mich steht der Mensch im Mittelpunkt.


Hier ist ein kleiner Einblick, wie eine Kuschel- und Bondage-Session bei mir aussehen könnte:


Vorgespräch: Verbindung schaffen

Wir beginnen mit einem ausführlichen Gespräch, in dem wir deine Wünsche, Grenzen und Bedürfnisse klären - auch ob du möchtest, dass wir während Session nackt oder bekleidet sind, welche Körperregionen Tabu sind und wo und wi du auf jeden Fall berührt werden möchtest. Dies ist ein wichtiger Moment, um Vertrauen aufzubauen und sicherzustellen, dass du dich wohl fühlst.


Einstieg: Sanftes Ankommen

Mit achtsamen Berührungen helfe ich dir, im Moment anzukommen. Diese Phase ist darauf ausgelegt, dich zu entspannen und eine tiefe Verbindung herzustellen.


Bondage: Hingabe und Intensität

Wenn du bereit bist, integrieren wir Bondage-Elemente. Mit weichen Seilen und achtsamen Techniken schaffe ich eine Erfahrung, die dich einlädt, loszulassen und dich hinzugeben. Alles geschieht in deinem Tempo und mit deiner Zustimmung.


Integration: gefesselt Kuscheln

Nach dem du gefesselt bist, machen wir mit den sanften Kuschelsequenzen weiter, um dir die Erfahrung zu des Loslassens und des Gehalten-seins zu ermöglichen. Dies ist der Hauptteil der Session, in dem du dich hingeben und ganz liebevoll gehalten fühlen kannst.

Gegen Ende löse ich ganz langsam und sinnlich deine Fesseln und du bekommst Zeit und Raum, das Erlebte zu verarbeiten und dich genährt zu fühlen. Du entscheidest, ob du das in meinen Armen tun möchtest, oder ob du ohne weiteren Körperkontakt ganz für dich sein möchtest.


Nachgespräch: Reflexion und Abschluss

Am Ende reflektieren wir gemeinsam, wie du dich fühlst und was die Session für dich bedeutet hat. Ich stehe dir mit meiner ganzen Zuneigung zur Seite, um diesen Prozess zu begleiten.

nackt Bondage Kuscheln: nackte gefesselte Frau lehnt sich an nackten Thomas Aeffner und wird von nacktem Thomas Aeffner liebevoll umarmt

Warum bei mir buchen?


Meine Leidenschaft für deine Reise

Meine Arbeit ist meine Berufung. Mit über einem Jahrzehnt Erfahrung in Körperarbeit, Kuscheln und achtsamer Berührung bringe ich nicht nur Fachwissen, sondern auch eine tiefe Liebe zu dem, was ich tue, mit. Auf meiner Website www.aeffner.com findest du mehr über meine Philosophie und Angebote. Mein Leitsatz „Ich berühre in Liebe“ spiegelt wider, wie ich arbeite: mit Hingabe, Respekt und einem offenen Herzen.

Ich sehe jeden Menschen als einzigartig an, und es erfüllt mich, dich auf deinem Weg zu begleiten. Ob du nach Heilung, Selbstentdeckung oder einfach einem Moment der Nähe suchst – in meinen Sessions findest du einen Raum, in dem du ganz du selbst sein kannst. Meine Klientinnen schätzen meine einfühlsame Art, meinen Humor und meine Fähigkeit, einen Raum zu schaffen, in dem sie sich sicher und gesehen fühlen.


Für wen ist diese Dienstleistung geeignet?

Die Kombination von Kuscheln und Bondage ist für alle, die sich nach einer tiefen, achtsamen Erfahrung sehnen. Meine Sessions sind für alle offen, unabhängig von Erfahrung, Alter oder Hintergrund. Wichtig ist nur deine Offenheit und der Wunsch, dich auf diese besondere Reise einzulassen.


Buche deine Session und erlebe die Magie der Berührung

Bist du bereit, dich fallen zu lassen und die transformative Kraft von Kuscheln und Bondage zu erleben? Dann lade ich dich ein, eine Session bei mir zu buchen. Auf www.aeffner.com findest du alle Informationen zu meinen Angeboten und kannst via E-Mail oder WhatsApp (+49 1511 2722218) direkt Kontakt mit mir aufnehmen. Lass uns gemeinsam einen Raum schaffen, in dem du dich gesehen, gehalten und lebendig fühlst.

„Ich berühre in Liebe“ – und ich freue mich darauf, dich mit meiner ganzen Zuneigung zu begleiten.

nackte gefesselte Frau sitzt vor schwarzem Hintergrund und wird von nacktem Thomas Aeffner von hinten liebevoll gehalten: nackt Kuscheln-Bondage

mein Jahresrückblick 2024

von Thomas Aeffner 25. Mai 2025
Ein sinnlicher Erfahrungsraum, ein Ankommen im eigenen Körper. Ein Ritual der Berührung, das weit über das hinausgeht, was viele sich vorstellen können. Die Tantramassage ist eine Einladung – zu dir selbst, zu deinem Körper, zu deiner inneren Lebendigkeit.
von Thomas Aeffner 21. Mai 2025
In einer Welt, die oft laut, schnell und distanziert ist, bleibt der Wunsch nach Nähe, Zärtlichkeit und echter Verbindung tief in uns bestehen. Sexualbegleitung ist ein geschützter Raum, in dem du dich zeigen darfst – mit allem, was da ist: Sehnsucht, Neugier, Schmerz, Lebensfreude. Als erfahrener Sexualbegleiter begleite ich dich mit Achtsamkeit, Respekt und einem offenen Herzen. Mein Motto ist: Ich berühre in Liebe. Hier findest du 20 gute Gründe, wann und warum Sexualbeg leitung für Frauen, Männer und queere Menschen wertvoll sein kann – ganz gleich, wo du gerade im Leben stehst.
ein Mann und eine Frau lächeln sich an. Stimmungsvolles Foto mit Lichtreflexen
von Thomas Aeffner 19. Januar 2025
„Ich berühre in Liebe.“ Dieser Satz beschreibt die Essenz meiner Arbeit, auch als Sexualbegleiter. Sexualität ist eine kraftvolle, verbindende Energie, die weit über körperliche Lust hinausgeht. Sie ist ein Ausdruck von Nähe, Geborgenheit und universeller Liebe. Viele Menschen – insbesondere jene mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen – haben nur begrenzten Zugang zu diesem fundamentalen Aspekt des Lebens. Dabei ist das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung ein Menschenrecht! Meine Sexualbegleitung öffnet einen geschützten Raum, in dem Berührung, Intimität und Selbstentfaltung mit Liebe und Respekt erfahren werden können. „Penetrate the World with Love“ – Meine Arbeit ist ein bewusster Akt der Liebe, der darauf abzielt, Heilung, Freude und tiefe Begegnungen zu ermöglichen .
Ein Mann lehnt seinen Kopf auf seine verschränkten Arme ind schaut entspannt in die Kamera
von Thomas Aeffner 31. Dezember 2024
Einleitung Dieser Blog hier ist für mich ein Novum: ich habe so etwas noch nie gemacht, trotzdem hast du ihn hier vor dir: den Jahresrückblick 2024. Als roter Faden zieht sich durch das ganze Jahr, dass ich einen Gang zurück geschaltet habe, Entschleunigung nennt man das, mir dadurch mehr Zeit für mich und meine Familie geschaffen habe und dadurch gleichzeitg die Qualität steigerte, also mehr geschafft habe bei der Arbeit mit meinen KlientInnen als Sexualbegleiter, Tantramasseur oder was sonst an Körperarbeit angefragt wurde. Wie bin ich nun darauf gekommen, einen Jahresrückblick 2024 zu verfassen? Folgendes ist passiert: Ich kontrollierte meinen Webseite www.aeffner.com und stelle fest: mein Gästebuch ist weg! All die wunderbaren und berührenden Feedbacks, die meine KlientInnen mir geschrieben haben sind offenbar gelöscht. Und jeder, der mich kennt, weiß natürlich: ein Backup davon gibt es nicht. In meinen E-Mails werde ich sicher das ein oder andere Statement wiederfinden, aber manches ist endgültig verloren. Seltsamerweise geriet ich nicht in Panik. Ich saß am Kaminofen, schaute in die Flammen und dachte zurück an all die Begegnungen, an all die Menschen, mit denen ich arbeiten durfte und an all die lieben Worte, die sie mir danach geschrieben hatten. Manche Erinnerungen sind schon ein wenig verblaßt, andere stehen noch in lebendigen Farben vor meinem geistigen Auge. Ich möchte zumindest das gesamte Jahr noch einmal zusammenfassen und für mich und euch aufschreiben. Wie gut, dass ich mir Zeit geschaffen hatte, etwas für mich zu tun: ich werde also beginnen, regelmäßig zu bloggen. Und damit das auch wirklich etwas wird, melde ich mich an bei Judith Peters an zu ihrer „ Jahresrückblog “-Challenge.
von Thomas Aeffner 22. Dezember 2024
Reiki, als energetische Heilkunst, bietet viele Möglichkeiten, körperliche, emotionale und spirituelle Ebenen zu harmonisieren. Beim Reiki lege ich als Praktizierender meine Hände auf den Körper meiner Klientin, meines Klienten auf und die universelle Lebensenergie strömt durch mich hindurch in sie hinein. Auf diese Weise kann Kräftigung, Unterstützung und sogar Heilung geschehen. Gibt sich das traditionelle Reiki betont asexuell und vermeidet den direkten Kontakt mit der Intimzone, so stelle ich hier mit dem Tiger-Reiki eine besondere Form der Integration von sexueller Vereinigung und Reiki vor. Bei dieser Praxis verbinde ich die heilende Kraft der Energiearbeit mit der intimen Verbindung von Körper und Geist, was den Prozess der Heilung und Selbstfindung enorm vertiefen kann. Im Rahmen der sexuellen Vereinigung gibt es spezielle Positionen wie YabYum oder die Scherenstellung, die sich hervorragend für diese stille und meditative Vereinigung eignen. Diese Positionen fördern nicht nur körperliche Nähe, sondern auch einen bewussten Energiefluss zwischen den Partnern. Hier wird die erotische und sexuelle Energie nicht nur als sinnliche Erfahrung wahrgenommen, sondern als kraftvolle Ressource für Heilung und Transformation genutzt.
von Thomas Aeffner 15. Dezember 2024
Die Arbeit in der Sexualbegleitung ist eine zutiefst menschliche, emotionale und oft spirituelle Tätigkeit, die weit über körperliche Intimität hinausgeht. Sie fordert mich als Sexualbegleiter heraus, verschiedene Dimensionen der Liebe zu verstehen und in Einklang zu bringen. Dabei können mir hier die drei klassischen Formen der Liebe – Eros, Philos und Agape – als Leitfaden dienen. Diese Begriffe, die aus der griechischen Philosophie stammen, beleuchten die vielschichtigen Aspekte der menschlichen Beziehungen und der Liebe. In diesem Artikel möchte ich zeigen, wie diese Konzepte von mir in der Sexualbegleitung angewandt werden. Den Begriff der romantischen Liebe lasse ich hier aussen vor, der wird Inhalt eines anderen Beitrags sein. Eros: Die sinnliche und begehrende Liebe Eros ist wohl die bekannteste der drei Facetten und diejenige, die Menschen am häufigsten mit Sexualität verbinden. Es handelt sich um die leidenschaftliche, körperliche Liebe, die vom Begehren und der erotischen Anziehung geprägt ist. Eros ist jedoch mehr als reine Sexualität – er steht für die Kraft des Lebens und die Verbindung zu unserem Körper. In meiner Sexualbegleitung tritt Eros deshalb in vielfältiger Weise in Erscheinung. Für viele Klientinnen bedeutet Eros die Möglichkeit, sich selbst als sinnliches Wesen zu erfahren. Dies ist oft keine Selbstverständlichkeit: Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen oder solche, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, erleben im Alltag häufig eine Abwertung oder gar Unsichtbarkeit ihrer Sexualität. Die Sexualbegleitung kann hier einen Raum schaffen, in dem Eros nicht nur erlaubt, sondern gefeiert wird. Eros in der Sexualbegleitung ist jedoch nicht nur körperlich. Er zeigt sich auch in der ästhetischen Inszenierung, der Achtsamkeit und der gegenseitigen Offenheit. Die Berührung, der Blick, das Spiel mit Nähe und Distanz – all das sind Ausdrucksformen des Eros, die über die reine körperliche Ebene hinausgehen. Dabei ist es wichtig, Eros nicht mit bloßer Triebhaftigkeit zu verwechseln. In der Sexualbegleitung ist Eros eine bewusst gestaltete Energie, die im Dienst des Klienten steht. Es geht darum, eine Atmosphäre zu schaffen, in der der Klient sich sicher und frei fühlen kann, seine eigene Sinnlichkeit zu entdecken. Die Herausforderung in meiner Sexualbegleitung besteht darin, Eros bewusst und verantwortungsvoll zu gestalten. Hierbei geht es nicht um die schlichte Befriedigung von Bedürfnissen, sondern um die Wertschätzung des Körpers als Medium für Genuss, Heilung und Selbstentfaltung. Viele Klientinnen, besonders solche mit körperlichen Einschränkungen oder traumatischen Erfahrungen, erleben Eros in der Sexualbegleitung möglicherweise zum ersten Mal als etwas Positives und Befreiendes. Meine Aufgabe als Sexualbegleiter ist es, diesen Raum zu halten und eine sichere Atmosphäre für sinnliche Exploration zu schaffen.
von Thomas Aeffner 7. Dezember 2024
Du hast vielleicht schon erlebt, wie sicher und gehalten und geliebt du dich in meinen Händen während der Sitzung fühlst. Du möchtest nun auch noch ein bisschen mehr Abenteuer. Du möchtest ein bisschen mehr Würze in den Genuss an deinem Körper. Du kannst dich darauf verlassen, dass ich dich auch dabei begleite, dir Sicherheit gebe und dich in diese neuen Erlebniswelten führe. Fesseln und Fesselmassagen, Flogging und meditatives Flogging – das sind meine Möglichkeiten, dich deine Sinnlichkeit auf etwas „schärfere“ Weise erfahren zu lassen. Wie auch immer deine heimlichen Fantasien aussehen, wie auch immer dein Fetisch ist: bei mir darfst du sie äußern und wir schauen, was wir gemeinsam erleben können. Und vielleicht schreibst du mir dann auch so etwas, oder du schwärmst von noch ganz anderen Erlebnissen: "Es ist jetzt eine Woche her, das ich deine "etwas andere Tantra Massage", mit Fesselung und Flogging genießen durfte. Es war eine tolle Erfahrung, und ich war sehr erstaunt, das ich die Fesseln kaum wahrgenommen habe ... Durch deine Ruhe, deine einfühlsame Art und sympatische Ausstrahlung fühlte ich mich geborgen, so konnte ich mich dir vertrauensvoll hingeben und mich fallen lassen ... und einfach nur genießen ... Die Fellhandschuhe mit Krallen und das Nervenrad am Po zusammen mit dem klatschenden Paddel, dem schärferen "Biss" des Floggers, haben mich in Extase versetzt. Ich war in eine anderen Welt... So tiefenentspannt war ich schon sehr lange nicht mehr. Wenn ich daran zurück denke, habe ich wieder das Gefühl zu schweben und meine Augen strahlen ..." Gerade ist "Rubberfashion" an mich herangetreten, und möchte auf sich und seine Produkte aufmerksam machen. Sie möchten dem Fetischbegehren Raum schaffen und ein Treffpunkt für Leidenschaften sein, bei dem sich jeder wohlfühlen kann. Dank einem hochwertigen Warenangebot, das regelmäßig mit Neuerungen modufiziert wird, kann dem Bedürfnis nach moderner Fetischmode und ungewöhnlichen Toys nachgegangen werden. Ganz nach dem Motto "Frische Dein Liebesleben auf - wir kommen gerne unter deine Bettdecke" können die Kunden die Lust auf edle Fetischkleidung und seltenes Liebesspielzeug ausleben. Ein Besuch auf der trendigen Webseite rubberfashion.de lohnt sich allemal - vielleicht kommst du ja auf neue Ideen für unsere nächsten Abenteuer! Und wenn wir eins von den Spielzeugen ausprobiert haben, dann berichte ich hier auch gerne über unsere Erfahrungen.
von Thomas Aeffner 21. Dezember 2023
Vor ein paar Jahren hatte ich einen kurzen Text mit dem Titel „Loverboys und andere Rattenfänger“ veröffentlicht. Ich neige dazu, Texte sehr kurz zu halten, manchmal werden sie dann so kurz, dass es den Lesern kaum noch möglich ist, die Aussage darin auch wirklich wahrzunehmen. Aus aktuellem Anlass überarbeite ich den Text, führe ein wenig mehr aus, worum es mir dabei eigentlich geht. Der aktuelle Anlass ist die Art und Weise, wie z.B. Frau Bär auftritt, um das Sexkaufverbot, auch „nordisches Modell“ genannt, zu promoten. Erinnert ihr euch an die Geschichte vom Rattenfänger von Hameln? Hameln wurde in der Sage von einer Rattenplage heimgesucht. Ratten sind sehr intelligente Tiere, und wer einmal beobachtet hat, wie wirkungslos z.B. Schlagfallen sind, um Ratten zu fangen und zu töten, der weiß wie clever die sind. Das funktioniert nämlich auf Dauer nicht: die Ratten beobachten, was mit ihren Artgenossen geschieht, wenn sie an den Köder gehen. Und fallen dann nicht mehr darauf herein. Da sich die Situation für die Hamelner auf konventionelle Weise nicht regeln ließ, lobten sie einen Preis aus für denjenigen, dem es gelänge, die Ratten aus der Stadt zu vertreiben. Schließlich erfolgreich war ein Mann, der so unwiderstehliche Musik machte, dass ihm die Ratten wie in Trance folgten, bis in die Weser. Dort ertranken sie dann – Problem gelöst. Was hatte er denn jetzt anders gemacht, als alle vor ihm? Er sah, dass die Ratten schlau sind und die Gefahren sehen, die Fallen erkennen und sich mit ihrem Verhalten darauf einstellen. Also ging er einen anderen Weg, bei dem den Ratten ihr Verstand nichts nützte: er sprach sie auf emotionalem Weg an! Er spielte Musik, er weckte Emotionen – und je stärker die Emotionen, desto mehr wird der Verstand ausgeblendet. Der Rattenfänger ging also musizierend durch die Stadt und erreichte so auch die letzte Ratte, im letzten Winkel. So wunderbare Musik machte er, dass die Ratten all ihren klaren Verstand ausser acht ließen und wie in Trance dem Rattenfänger folgten. Erst durch die Stadt, dann sogar in das Wasser der Weser, in dem sie dann schließlich ihren Untergang fanden. Wie wirksam diese Vorgehensweise ist, wird uns im weiteren der Geschichte erzählt, denn nicht nur die eigentlich klugen Ratten ließen sich von ihm betören, nein, das funktioniert auch bei Menschen. Als nämlich die Hamelner Bürger den Rattenfänger um den versprochenen Lohn prellten, ging er wieder durch die Stadt und musizierte so mitreißende Musik, dass ihm diesmal die Kinder hinterher liefen. Wie in Trance folgten sie ihm, vergaßen alles was ihre Eltern ihnen zu ihrem Schutz beigebracht hatten, vergaßen alle Vorsicht. Überwältigt von den Emotionen, die der Rattenfänger in ihnen aufrief, mit denen er so gekonnt spielte, mit denen er sie nach Lust und Laune manipulierte, verließen sie die Sicherheit ihrer Realität, verliessen die Stadt, verliessen alles und folgten dem Rattenfänger. Er spielte weiter auf dem Instrument ihrer Emotionen, sodass sie nicht sahen, was er mit ihnen machte, wohin er sie führte und sie folgten ihm, wohin auch immer er sie gelockt hat. Dieses Rattenfänger-Prinzip ist also schon alt und obwohl wir alle davor gewarnt wurden, wird es immer noch eingesetzt. Aktueller Anlass um ganz deutlich davor zu warnen, sind die Auftritte von Frau Bär, die mit genau diesen Rattenfängermethoden dabei ist, Menschen dazu zu bringen, nicht kritisch zu denken, sondern eingelullt in Emotionen ihr zu folgen, egal in welche Fallgruben dieser Weg auch führen mag. Sie malt schreckliche Bilder, die die Zuhörerinnen und Zuhörer packen und erschüttern sollen. Ihr Sprachgebrauch ist vollgepackt mit bewußt falschen Zahlen, falschen Behauptungen, falschen Ausdrücken – um die Zuhörer so stark wie möglich zu erschüttern. Natürlich spricht sie von „Frauen kaufen“, von „Vergewaltigung gegen Bezahlung“, mal Bilder von Gewalt und Verbrechen, macht sexuelle Dienstleistungen und Menschenhandel in ihren Erzählungen zu ein und dem selben und beschuldigt alle Andersdenkenden, kein Herz und keine Moral zu haben. Mit anderen Worten: sie zieht alle Register, um ihre Zuhörer in diesen Zustand der emotionalen Entrüstung zu bugsieren um dann die schnelle Lösung anzubieten: das Sexkaufverbot. Alle Apelle, doch bitte auf eine sachliche Ebene zurück zu kommen und tatsächlich vorhandene Probleme auch wirklich zu besprechen und zu zielführenden Lösungen zu kommen, ignoriert sie und legt statt dessen noch nach, schürt weiter Emotionen, beschuldigt Andersdenkende und schafft es immer wieder, nicht kluge Problemlösungen zu besprechen, sondern andere emotional in schlechtes Licht zu stellen. Wie gezeigt: die Rattenfängermethode par excellence. Ich liebe die Kunst und den künstlerischen Ausdruck. Ich geniesse es, wenn dadurch Emotionen geweckt werden. Ich weiss um die Wichtigkeit von Gefühlen für unser Mensch-sein. Und ich weiß um die Katastrophen, die ausgelöst werden, wenn zur Durchsetzung politischer Pläne die bewußte Entscheidung durch geschürte Emotionen, durch Propaganda verdrängt werden. Wir brauchen empathische, kritische Menschen, um Entscheidungen zu treffen. Wir brauchen keine Rattenfänger. 21.12.2023
von Thomas Aeffner 25. März 2021
Ich habe gerade ein Video gesehen, in dem Sexualbegleitung vorgestellt wurde. Dabei kam auch die in solchen Beiträgen übliche Frage: "was unterscheidet euch von der Prostitution?" Worauf dann immer recht beflissen versucht wird, sich deutlich davon abzugrenzen. Dabei haben die gezeigten Sexualbeglei­terinnen meist auch nur die üblichen Vorurteile darüber, wie klassische Sexarbeit aussieht. Und so zementieren auch diese Kolleginnen nur die gängigen Klischees. Ich habe gerade einen Aufruf des Tantramassageverbands gelesen, in dem Geld gesammelt wird um Klagen zu finanzieren, bei denen der Unterschied zur Prostitution gerichtlich bestätigt werden soll. Im Text wird sogar noch das Stigma angesprochen, mit dem die Prostitution behaftet ist und das wir Tantramasseure bei Leibe nicht angehängt bekommen möchten. Und natürlich die Gefahr eines Sexkaufverbotes: sollte das kommen, wären die Tantramassagen, wenn man sie als Teil der Prostitution ansieht, ja auch betroffen und würden unmöglich gemacht. Ich verstehe ja, dass einem das Hemd näher ist als die Jacke, dass jeder auf sein eigenes Überleben schielt und nach Schlupflöchern Ausschau hält. Aber ist diesen Menschen eigentlich klar, was sie da gerade tun? Dass sie wie selbstverständlich die Stigmatisierung der Prostituierten selbst auch vornehmen? Und dabei ist das Ziel Verbandes doch die Förderung „der sexuellen Selbstbestimmtheit und Gesundheit, sowie eine achtsame und respektvolle Berührungskultur!“ Statt also unsere Kräfte zu bündeln, gemeinsam unsere Stimmen hörbar zu machen und zusammen Sexualität in all ihrer Vielfalt wieder zu einer selbstverständlichen Normalität unseres Zusammenlebens zurück zu verhelfen, geschieht hier freiwillig und ohne zu hinterfragen das, was sonst Gegner*innen einer sexuellen Kultur immer wieder versuchen: die Gesamtheit all derer, die in dieser Abteilung arbeiten zu zerstückeln, in Untergruppen und Untergrüppchen zu zerteilen, damit sie schließlich so klein sind, dass sie sich nicht mehr wehren können. Was bleibt von den heren tantrischen Gedanken der Verwobenheit von allem mit allem noch über, wenn wir selbst uns die Unterteilung in "spirituelle" Tantramassage und der Befriedigung „animalischer“ Triebe zu eigen machen? Die Prostituierten sind es ja gewöhnt, dass sie in gesellschaftliche Aus gestellt werden - mit denen will keiner etwas zu tun haben. Auch wir nicht?!? Noch nicht einmal der stigmatisierende Begriff selbst wird korrigiert. Niemand benutzt dabei den unbelasteten und treffenderen Begriff der Sexarbeit. Aber das ist es doch, was wir alle gemeinsam machen: wir gehen einer Arbeit nach, die mit/für/innerhalb der Sexualität stattfindet. Das ist ein weites Feld und beinhaltet viele verschiedene Berufe. Gemeinsam ist uns, dass in den letzten 40 Jahren alles was damit zu tun hat, wieder ins gesellschaft­liche "Aus" geschoben wurde. Trotz allgegenwärtigem Sex in der Werbung, trotz Swingerclubs und „50 shades of grey". Ja, es gibt Menschen, die Sexualbegleiter*innen geradezu heiligsprechen wollen, weil sie den „armen Behinderten" zu sexuellen Erlebnissen verhelfen. Aber die gleichen (und noch ganz viel mehr) rümpfen ihre Nase, wenn es um bezahlten Sex für "Normale" geht. Machen wir uns nichts vor: spätestens in dem Moment, wo klar wird, dass die Tantramassage zum Orgasmus führen kann, wird sie von ihnen wie andere sexuelle Dienstleistungen angesehen und abgewertet. Gesellschaftliche Kreise, die Sexualität nur im Privaten zulassen wollen, werden vermutlich nicht aufhören, wenn die "klassische" Sexarbeit unmöglich gemacht ist, sondern auch solche „Sonderformen" wie Sexualbegleitung und Tantramassage verbannen wollen: wenn nicht in einem Aufwasch mit der klassischen, dann eben danach. Und so ein kleines Grüppchen ist schließlich noch leichter zu beseitigen. Wir verschenken die Chance darauf, der Sexualität in unserer Gesellschaft den Platz zu geben, der ihr gebührt: sie gehört zur Basis der Maslowschen Bedürfnispyramiede - wie Essen und Trinken. Wir alle haben kein Problem damit, eine Esskultur zu fördern, die über die reine Notwendigkeit der Nahrungs­aufnahme hinausgeht und den Einsatz von Profis einschließt - mit Arbeitsstätten da, wo wir Menschen leben und arbeiten. Wir akzeptieren und nutzen sowohl Schnellimbisse wie Sternerestaurants und schätzen gleichzeitig das liebevoll zubereitete Essen zuhause. Warum sollte es ein Problem sein, der Sexualität und Sexkultur gleiches angedeihen zu lassen? Was soll das für eine „respektvolle Berührungskultur" werden, wenn wir nicht einmal selber Respekt vor unseren Kolleg*innen im weitesten Sinne aufbringen? Und auch wenn nun mal das Hemd näher ist, als die Jacke: wir wissen um den Wert der Jacke, wenn das Wetter rauh wird! Uns allen bläst gerade der Wind kräftig ins Gesicht. Wir brauchen sowohl das Hemd als auch die Jacke – und den roten Schirm. 25.03.2021 (Der Rote Regenschirm ist das Symbol für die Sexarbeit – weltweit. Es findet keine Demonstration, keine Aktion, kein Fest, keine Veranstaltung und kein öffentliches Ereignis zu Sexarbeit statt ohne die Roten Regenschirme)
von Thomas Aeffner 8. Januar 2017
Ich war ja gerade in Rente gegangen, als ich meine professionelle Arbeit als Tantramasseur begann. Vermutlich deshalb dachte ich darüber nach, wie es sich wohl anfühlen mußte, allein in einem Altersheim zu leben - Niemand mehr um in den Arm zu nehmen, kein Kuscheln keine Zärtlichkeit, nur noch professionelle Berührungen bei der Pflege. Den Körper zwar satt und sauber, aber verhungernd nach liebevollen Berührungen. Genau diesen Menschen würden Tantramassagen doch Lebensfreude geben können. Ich sprach darüber mit der Besitzerin der Praxis in der ich freelance mitarbeitete und sie war ganz meiner Meinung, dass wir uns verstärkt um alte Menschen als Klientel kümmern sollten. Sie würde mich mit ihrer Mutter bekannt machen, die sei locker und gut drauf, und wenn die erst ihren Freundinnen von der Wirkung der Tantramassage erzählte, dann kämen die sicher auch alle zu uns. Die Damen waren durchaus interessiert, sie vermissten schon ein passendes Liebesleben und die entsprechenden Zärtlichkeiten, aber sie winkten ab und wollten nicht den Versuch wagen, ob eine Tantramassage ihnen genau das geben könne. Begründung: den Anblick ihres welken Körpers wollten sie niemandem mehr zumuten. Da war nichts zu machen. Ich schrieb daraufhin diese Kurzgeschichte "Über die Schönheit" und gab sie den Damen zu lesen. Sie waren zu Tränen gerührt. „Schönheit ist vergänglich! Und bei mir ist sie schon seit langem dahin. Ne, nee.“ Die alte Dame hatte auf ihre Hände geschaut. Jetzt nahm sie sie vom Tisch und versteckte sie in ihrem Schoß. „Das ist so nicht richtig!“ Der Herr ihr gegenüber sah ihr direkt in die Augen. „Ich will hier gar nicht Süßholz raspeln und Ihnen die Komplimente machen, die Sie verdienen.“ Sie blickte ihn fragend an. „Ich bin sozusagen Fachmann für Schönheit.“ Er griff ohne den Blick von ihr zu nehmen zu seiner Kaffeetasse und trank einen Schluck. „Ich habe mein Leben der Schönheit gewidmet!“ verkündete er. „Ich bin Maler, Kunstmaler, müssen Sie wissen.“ Er setzte die Tasse zurück und beugte sich leicht zu der Dame vor. „Ich will Ihnen das mit der Schönheit gerne erläutern. Schönheit – darunter verstehen die meisten Perfektion, das Ideal. Die perfekte Form ist der Kreis. Nun stellen Sie sich das mal bildlich vor: ein schwarzer Kreis auf weißem Quadrat, genau mittig. Alles im Gleichgewicht, optimaler Kontrast, alles perfekt. Und entsetzlich langweilig! Ist Langeweile denn Schönheit? Sicher nicht!“ „Nein, aber ich habe da diese Tuschezeichnung hängen. Aus Japan, oder Korea, jedenfalls aus Fernost. Da ist mit einem einzigen Pinselstrich mit schwarzer Tusche ein Kreis gemalt. Ich liebe dieses Bild, ich schaue oft darauf und es hilft mir beim Meditieren“ gab die Dame zu bedenken. „Genau, da haben wir ein gutes Beispiel“ bestätigte der Maler. „Ihr japanischer Tuschekreis ist von Hand gemalt. Sie können sehen, wo der Meister den Pinsel aufgesetzt hat: da ist der Strich etwas breiter. Und wo der Pinsel das Papier verlassen hat läuft der Strich dünner aus. Der Kreis ist nicht so perfekt rund, wie der ideale, der langweilige aus meinem Beispiel. Er steht auch nicht so exakt in der Mitte. Ein Meister weiß, dass er sich der idealen Form nur annähern kann, dass aber genau die Abweichung vom Ideal das Lebendige, das Künstlerische ausmacht. In Ihrer Tuschezeichnung sehen Sie die Spur des Bemühens eines Meisters um Perfektion. Das Tuschebild ist die Materie gewordene Spur dessen, was der Meister sein Leben lang geübt, gemalt, gelebt hat. Das ist letzten Endes die Schönheit: nicht das Ideal, sondern die Spur unseres Strebens, das Zeugnis unserer Tätigkeit, unseres Bemühens nach dem Ideal.“ „Sie wollen also sagen, dass die Schönheit darin liegt, dass etwas nicht ganz perfekt ist? Ist das nicht ein Widerspruch in sich“ wandte die Dame ein. „Nein, das ist kein Widerspruch“ erwiderte der Maler. „Sehen Sie sich in den Künsten um: die Schönheit eines Musikstückes liegt nicht in der Aneinanderreihung von perfekten Harmonien, sondern in der Spannung der harmonischen zu den weniger harmonischen Tonabständen – bis hin zu krassen Dissonanzen.“ Die beiden verstummten und jeder hing eben seinen Gedanken zu diesem Thema nach. „Aber was hat das jetzt damit zu tun, dass meine Schönheit verblüht ist? Ich bin alt geworden, die Haut ist schlaff und runzelig. Da ist keine Schönheit mehr“, seufzte die Dame. „Jetzt bekommen Sie mich doch fast dazu, dass ich Ihnen Komplimente mache.“ Der alte Herr sah sie aufmerksam an. „Aber ich will nicht Ihre persönliche Schönheit besingen. Das könnten Sie mit einem 'ach was' beiseite wischen. Lassen Sie es mich weiter allgemein halten, bis Sie sich selbst darin wiederfinden können. Sie haben hier in Ihrem Wohnzimmer diesen wunderbaren Sekretär: edles Holz, die alte lederne Schreibunterlage. Ein Erbstück?“ „Ja, da hat meine Großmutter schon ihre Korrespondenz dran geführt. Sie hat ihn geliebt!“ „Sehen Sie, das Möbel war schon ein besonders schönes Stück, als Ihre Großmutter es bekommen hat. Die feine Tischlerarbeit, die ausgewogenen Proportionen, die anmutigen Verzierungen, die stabile Schreibplatte mit der Unterlage aus Leder. Ich stelle mir vor, wie das frische Holz geduftet hat! Und ist der Sekretär mit den Jahren hässlich geworden? Er war aus der Mode gekommen, das ja. Er entsprach irgendwann nicht mehr dem allgemeinen Geschmack. Aber er hat seine Schönheit behalten. In gewisser Weise hat er sogar an Attraktivität zugenommen. Stellen Sie sich einfach mal das gleiche Möbel in fabrikneu daneben vor: das alte ist das wertvollere, das schönere. Mit all seinen Gebrauchsspuren: dem abgeschabten Holz, wo die Schublade immer entlanggeglitten ist. Die vom vielen Anfassen rund und glatt geschliffene Vorderkante. Das Holz vom Alter gedunkelt, selbst die Kratzer und die paar Tintenflecke machen es nicht hässlich. Sie sind Spuren von Gebrauch, sie laden das Möbel mit Bedeutung auf. In diesem Fall mit der Bedeutung all der Gedanken, die Ihre Großmutter daran zu Papier gebracht hat. Und die Ihrer Mutter. Und dann Ihrer eigenen. Das sind alles Spuren des Geistes, die in der Materie ihre Form gefunden haben. Vom Entwurf des Möbeldesigners angefangen bis hin zu den Spuren derer, die dieses Möbel benutzt haben“ „Sie meinen also, der Sekretär sei schön, weil er alt ist?“ Die alte Dame sah den Maler zweifelnd an. „Nein, es gibt natürlich auch hässliche alte Möbel. Die waren aber nie schön – höchstens mal modisch. Nicht das Alter hat sie hässlich gemacht. Die Schönheit vergeht nicht. Im Gegenteil, die Spuren, die der Gebrauch und die Jahre hinterlassen haben, sind noch ein zusätzlicher Wert, etwas was sie einem gleichen neuen Stück voraus haben.“ Der alte Maler erhob sich, ging um den Tisch herum zu der Dame und nahm ihre Hand. „Vielen Dank für den Kaffee. Und noch mehr für das Gespräch. Ich möchte jetzt die letzten Sonnenstrahlen nutzen und ein wenig spazieren gehen. Das Herbstlicht auf dem bunten Laub der alten Bäume ist einfach zu schön, um es zu verpassen.“ Er hob ihre Hand ein wenig und deutete ganz altmodisch einen Handkuss an. „Einen angenehmen Abend noch. Und denken Sie an meine Worte, wenn Sie sich nachher im Spiegel betrachten. Die Schönheit vergeht nicht. Die Spuren des Lebens erhöhen sogar noch ihren Wert!“ Ich war ja gerade in Rente gegangen, als ich meine professionelle Arbeit als Tantramasseur begann. Vermutlich deshalb dachte ich darüber nach, wie es sich wohl anfühlen mußte, allein in einem Altersheim zu leben - Niemand mehr um in den Arm zu nehmen, kein Kuscheln keine Zärtlichkeit, nur noch professionelle Berührungen bei der Pflege. Den Körper zwar satt und sauber, aber verhungernd nach liebevollen Berührungen. Genau diesen Menschen würden Tantramassagen doch Lebensfreude geben können. Ich sprach darüber mit der Besitzerin der Praxis in der ich freelance mitarbeitete und sie war ganz meiner Meinung, dass wir uns verstärkt um alte Menschen als Klientel kümmern sollten. Sie würde mich mit ihrer Mutter bekannt machen, die sei locker und gut drauf, und wenn die erst ihren Freundinnen von der Wirkung der Tantramassage erzählte, dann kämen die sicher auch alle zu uns. Die Damen waren durchaus interessiert, sie vermissten schon ein passendes Liebesleben, die entsprechenden Zärtlichkeiten, aber sie winkten ab und wollten nicht den Versuch wagen, ob eine Tantramassage ihnen genau das geben könne. Begründung: den Anblick ihres welken Körpers wollten sie niemandem mehr zumuten. Da war nichts zu machen. Ich schrieb daraufhin diese Kurzgeschichte "Über die Schönheit" und gab sie den Damen zu lesen. Sie waren zu Tränen gerührt. „Schönheit ist vergänglich! Und bei mir ist sie schon seit langem dahin. Ne, nee.“ Die alte Dame hatte auf ihre Hände geschaut. Jetzt nahm sie sie vom Tisch und versteckte sie in ihrem Schoß. „Das ist so nicht richtig!“ Der Herr ihr gegenüber sah ihr direkt in die Augen. „Ich will hier gar nicht Süßholz raspeln und Ihnen die Komplimente machen, die Sie verdienen.“ Sie blickte ihn fragend an. „Ich bin sozusagen Fachmann für Schönheit.“ Er griff ohne den Blick von ihr zu nehmen zu seiner Kaffeetasse und trank einen Schluck. „Ich habe mein Leben der Schönheit gewidmet!“ verkündete er. „Ich bin Maler, Kunstmaler, müssen Sie wissen.“ Er setzte die Tasse zurück und beugte sich leicht zu der Dame vor. „Ich will Ihnen das mit der Schönheit gerne erläutern. Schönheit – darunter verstehen die meisten Perfektion, das Ideal. Die perfekte Form ist der Kreis. Nun stellen Sie sich das mal bildlich vor: ein schwarzer Kreis auf weißem Quadrat, genau mittig. Alles im Gleichgewicht, optimaler Kontrast, alles perfekt. Und entsetzlich langweilig! Ist Langeweile denn Schönheit? Sicher nicht!“ „Nein, aber ich habe da diese Tuschezeichnung hängen. Aus Japan, oder Korea, jedenfalls aus Fernost. Da ist mit einem einzigen Pinselstrich mit schwarzer Tusche ein Kreis gemalt. Ich liebe dieses Bild, ich schaue oft darauf und es hilft mir beim Meditieren“ gab die Dame zu bedenken. „Genau, da haben wir ein gutes Beispiel“ bestätigte der Maler. „Ihr japanischer Tuschekreis ist von Hand gemalt. Sie können sehen, wo der Meister den Pinsel aufgesetzt hat: da ist der Strich etwas breiter. Und wo der Pinsel das Papier verlassen hat läuft der Strich dünner aus. Der Kreis ist nicht so perfekt rund, wie der ideale, der langweilige aus meinem Beispiel. Er steht auch nicht so exakt in der Mitte. Ein Meister weiß, dass er sich der idealen Form nur annähern kann, dass aber genau die Abweichung vom Ideal das Lebendige, das Künstlerische ausmacht. In Ihrer Tuschezeichnung sehen Sie die Spur des Bemühens eines Meisters um Perfektion. Das Tuschebild ist die Materie gewordene Spur dessen, was der Meister sein Leben lang geübt, gemalt, gelebt hat. Das ist letzten Endes die Schönheit: nicht das Ideal, sondern die Spur unseres Strebens, das Zeugnis unserer Tätigkeit, unseres Bemühens nach dem Ideal.“ „Sie wollen also sagen, dass die Schönheit darin liegt, dass etwas nicht ganz perfekt ist? Ist das nicht ein Widerspruch in sich“ wandte die Dame ein. „Nein, das ist kein Widerspruch“ erwiderte der Maler. „Sehen Sie sich in den Künsten um: die Schönheit eines Musikstückes liegt nicht in der Aneinanderreihung von perfekten Harmonien, sondern in der Spannung der harmonischen zu den weniger harmonischen Tonabständen – bis hin zu krassen Dissonanzen.“ Die beiden verstummten und jeder hing eben seinen Gedanken zu diesem Thema nach. „Aber was hat das jetzt damit zu tun, dass meine Schönheit verblüht ist? Ich bin alt geworden, die Haut ist schlaff und runzelig. Da ist keine Schönheit mehr“, seufzte die Dame. „Jetzt bekommen Sie mich doch fast dazu, dass ich Ihnen Komplimente mache.“ Der alte Herr sah sie aufmerksam an. „Aber ich will nicht Ihre persönliche Schönheit besingen. Das könnten Sie mit einem 'ach was' beiseite wischen. Lassen Sie es mich weiter allgemein halten, bis Sie sich selbst darin wiederfinden können. Sie haben hier in Ihrem Wohnzimmer diesen wunderbaren Sekretär: edles Holz, die alte lederne Schreibunterlage. Ein Erbstück?“ „Ja, da hat meine Großmutter schon ihre Korrespondenz dran geführt. Sie hat ihn geliebt!“ „Sehen Sie, das Möbel war schon ein besonders schönes Stück, als Ihre Großmutter es bekommen hat. Die feine Tischlerarbeit, die ausgewogenen Proportionen, die anmutigen Verzierungen, die stabile Schreibplatte mit der Unterlage aus Leder. Ich stelle mir vor, wie das frische Holz geduftet hat! Und ist der Sekretär mit den Jahren hässlich geworden? Er war aus der Mode gekommen, das ja. Er entsprach irgendwann nicht mehr dem allgemeinen Geschmack. Aber er hat seine Schönheit behalten. In gewisser Weise hat er sogar an Attraktivität zugenommen. Stellen Sie sich einfach mal das gleiche Möbel in fabrikneu daneben vor: das alte ist das wertvollere, das schönere. Mit all seinen Gebrauchsspuren: dem abgeschabten Holz, wo die Schublade immer entlanggeglitten ist. Die vom vielen Anfassen rund und glatt geschliffene Vorderkante. Das Holz vom Alter gedunkelt, selbst die Kratzer und die paar Tintenflecke machen es nicht hässlich. Sie sind Spuren von Gebrauch, sie laden das Möbel mit Bedeutung auf. In diesem Fall mit der Bedeutung all der Gedanken, die Ihre Großmutter daran zu Papier gebracht hat. Und die Ihrer Mutter. Und dann Ihrer eigenen. Das sind alles Spuren des Geistes, die in der Materie ihre Form gefunden haben. Vom Entwurf des Möbeldesigners angefangen bis hin zu den Spuren derer, die dieses Möbel benutzt haben“ „Sie meinen also, der Sekretär sei schön, weil er alt ist?“ Die alte Dame sah den Maler zweifelnd an. „Nein, es gibt natürlich auch hässliche alte Möbel. Die waren aber nie schön – höchstens mal modisch. Nicht das Alter hat sie hässlich gemacht. Die Schönheit vergeht nicht. Im Gegenteil, die Spuren, die der Gebrauch und die Jahre hinterlassen haben, sind noch ein zusätzlicher Wert, etwas was sie einem gleichen neuen Stück voraus haben.“ Der alte Maler erhob sich, ging um den Tisch herum zu der Dame und nahm ihre Hand. „Vielen Dank für den Kaffee. Und noch mehr für das Gespräch. Ich möchte jetzt die letzten Sonnenstrahlen nutzen und ein wenig spazieren gehen. Das Herbstlicht auf dem bunten Laub der alten Bäume ist einfach zu schön, um es zu verpassen.“ Er hob ihre Hand ein wenig und deutete ganz altmodisch einen Handkuss an. „Einen angenehmen Abend noch. Und denken Sie an meine Worte, wenn Sie sich nachher im Spiegel betrachten. Die Schönheit vergeht nicht. Die Spuren des Lebens erhöhen sogar noch ihren Wert!“